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FOMO und Digital Detox: Fünf Tipps, um die Abhängigkeit vom Smartphone zu reduzieren

In diesem Artikel habe ich dargestellt, was FOMO überhaupt ist und dies mit einigen Studien und Fakten unterlegt. In diesem Artikel geht es nun um den praktischen Umgang mit FOMO.

Hast du das Gefühl, eine Abhängigkeit von Social Media zu haben, solltest du dich an eine Beratungsstelle wenden oder psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Da auch Arbeitsstrukturen immer digitaler werden, ist es wichtig, Grenzen zwischen Arbeitsleben und dem privaten Alltag zu entwickeln. In einer Studie von (Mirbabaie et al., 2022) zeigt sich ein negativer Einfluss bedingt durch die Tatsache, stets durch das Smartphone erreichbar zu sein. Dies ist darin begründet, dass das Smartphone auch für den Privatgebrauch genutzt wird und somit nach Feierabend nicht ausgeschaltet wird. Bei Arbeitnehmern entsteht dadurch ein Gefühl der Überforderung durch Kommunikationsinhalte und zwischenmenschliche online Verbindungen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die übermäßige, unkontrollierte Nutzung von Smartphones zu psychischen Problemen führen kann sowie zu verminderten kognitiven Funktionen.

 

Interventionen und Alltagstipps: Was kannst du präventiv gegen FOMO machen?

Was kannst du nun man machen, um dem oben genannten entgegenzuwirken oder präventiv vorzubeugen? Psychohygiene betreiben! Folgende Maßnahmen können dir dabei helfen, etwaige Probleme selber anzugehen.


1) Abschalten des Gerätes in der Nacht

Dies trägt dazu bei, die Aufmerksamkeit, die das Smartphone einfordert, zu reduzieren. Es sollte bei dir hier ein Umdenken erfolgen, um daraufhin das Handeln anzupassen. Nicht das Smartphone bestimmt, durch immer wiederkehrende Signale, wann du als Nutzer dieses zur Hand nimmst. Sondern du entscheidest, wann du zum Smartphone greifen möchtest.


2) Feste Offline-Zeiten einplanen

Falls du dabei Hilfe benötigst, kannst du dir auch bestimmte Apps anschauen, welche dabei unterstützen können. Wie beispielsweise „Space für Android/iOS“. Diese soll helfen, Gewohnheiten am Smartphone zu durchbrechen. Dies geschieht zum Beispiel durch das Entdecken ungesunder Gewohnheiten oder auch Einstellungen, die den sonstigen Konsum reduzieren.


3) Akzeptanz und Achtsamkeit für die eigene Gedankenwelt

Dies meint das Wissen darüber, dass es in Ordnung ist, negative Gedanken zu haben und diese nicht sofort bewerten zu müssen, dagegen anzukämpfen oder gar nach Lösungen für diese zu suchen. Anstelle dessen kannst du diesen Gedanken mit Wohlwollen begegnen und sie achtsam beobachten, bis sie vorüber ziehen. Dadurch förderst du außerdem das im Hier- und Jetzt präsent sein und Dinge, die in der Zukunft oder der Vergangenheit liegen nicht zu hinterfragen. Hilfreiche Tools könnten hier zum Beispiel Atemübungen, Meditation oder ein Journal sein.


4) Dankbarkeit für mehr Glückshormone

Es ist bekannt, dass erlebte und gelebte Dankbarkeit dieselben Effekte wie eine Meditation haben kann. Durch Dankbarkeit entsteht ein Gefühl von anhaltender, überdauernder Zufriedenheit. Wenn wir dankbar sind, produziert das menschliche Gehirn zwei Neurotransmitter: Dopamin und Serotonin. Diese sind unter anderem verantwortlich für unsere Emotionen und somit unser Gefühlserleben. Sie können unsere Stimmung augenblicklich positiv beeinflussen. Es lohnt sich also täglich den Fokus darauf zu legen, wofür man in seinem Leben dankbar ist.

 

5) Soziale Kontakte ohne das Smartphone

Anstatt die Abende vor dem Handy zu verbringen, kannst du versuchen, deine realen Freundschaften zu pflegen. Ein kleines Telefonat oder ein Treffen in deinem Lieblings-Café. Dies klingt simpel, ist heutzutage aber auch nicht mehr immer selbstverständlich. Wenn du also das nächste Mal vor dem Smartphone sitzt, frage dich doch einmal, wann du das letzte Mal etwas für dich getan hast und tu dir und deinen Liebsten etwas Gutes. Es wirkt!

 


 

Literaturverzeichnis:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/476467/umfrage/persoenliche-geraetenutzung-fuer-den-medienkonsum-in-deutschland/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1186676/umfrage/durchschnittliche-taegliche-smartphone-nutzung-nach-apps/

Voitl, P. (2021, 15. Juli). Gesundheitliche Folgen exzessiver Smartphone-Verwendung bei Jugendlichen. Monatsschrift Kinderheilkunde, 169(8), 684–685. https://doi.org/10.1007/s00112-021-01261-2

Mirbabaie, M., Stieglitz, S. & Marx, J. (2022, 22. Februar). Digital Detox. Business & Information
Systems Engineering, 64(2), 239–246. https://doi.org/10.1007/s12599-022-00747-x

Fear of missing out (FOMO): Definition, Ursache und Ausweg. (2021, 29. Januar). IONOS
Digital Guide. https://www.ionos.de/digitalguide/online-marketing/social-media/fomo-fear-of-missing-out/

 

Bild: Adobe Stock #498596281 © JulsIst


Über die Autorin

Eve Sarah Papworth, B.Sc Physiotherapie (Internationale Hogeschool voor
Fysiotherapie, Thim van der Laan), B.Sc Psychologie (MSH), M.Sc Psychologie
mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie.

Seit Oktober 2022:
Psychotherapeutin in Ausbildung (Verhaltenstherapie, Hafencity Institut);
ab nächstem Jahr: Einzel- & Gruppencoaching.

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TikTok: eve_sarah_h.psychology